Volks-Wirtschaft, beim Wort genommen – oder: Wie Dörfer ihre Gaststätten retten

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Das Wort „Gewinnausschüttung“ wird in Hülsenbusch sehr wörtlich genommen, zumindest in der dortigen Dorfkneipe. Denn die Gaststätte in dem 850-Seelen-Dorf im Bergischen Land wird von einer Genossenschaft betrieben – und wenn sich dort die Anteilseigner:innen einmal im Jahr zur Hauptversammlung treffen, um die Bilanzen in Augenschein zu nehmen, dann nehmen sie auch ihre Gewinnausschüttung entgegen: ein paar Glas Freibier. Das Wort von der „Genossenschaft“ bekommt da gleich einen ganz neuen Klang.
„Pro Anteilsschein von 100 Euro kann man da auf eine gute Rendite kommen“, erzählt Andreas Döhl schmunzelnd. In seinem „richtigen Leben“ ist er Abteilungsleiter bei einem mittelständischen Elektronikunternehmen. In der Freizeit engagiert er sich bei der Gaststätte Jäger eG. Das Kürzel „eG“ steht dabei für „eingetragene Genossenschaft“ – sie tritt als Pächter der Hülsenbuscher Dorfkneipe auf.
Eine Gruppe Unentwegter hat die dörfliche Genossenschaft ins Leben gerufen, um die Schließung der einzigen Gaststätte im Ort zu verhindern. Ist das ein Erfolgsmodell auch für andere Dörfer, in denen der Zapfhahn gerade nur noch tröpfelt oder bereits trockenliegt? Wie ist die Lage in den Gaststätten auf dem Land? Warum geben gerade so viele auf? Was bricht da weg – und was unternehmen Dorfbewohner:innen, damit ihnen auch weiterhin ein Ort zwischen Wohnen und Arbeiten bleibt?
Sie lesen heute im Landbrief:
– Das Kneipensterben und seine Gründe
– Frisch eröffnet: Das jüngste Dorfgasthaus Deutschlands
– Darup: Genossenschaft kauft Landgasthaus
– Hülsenbusch: Hier pachtet das Dorf
– Genossenschafts-Kneipe: Das Modell spricht sich herum
– Die Ausgangslage: Das Kneipensterben und seine Gründe
Sie finden, solche Fenster nerven?
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