KI auf dem Land: Ohne 5G und Glasfaser läuft da nicht viel

Neulich war ich in Osnabrück und habe mir im alten, umgebauten Ringlokschuppen hinterm Hauptbahnhof angesehen, wie dort an der Zukunft gewerkelt wird, auch an der des ländlichen Raumes. Denn in dem Ringlokschuppen ist seit einigen Monaten eine Filiale des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz untergebracht, eine Art Verbund- Forschungsinstitut in öffentlicher und privater Trägerschaft. In den offenen, großzügigen Räumen des Osnabrücker Ringlokschuppens forschen rund 45 Frauen und Männer am Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Land- und Ernährungswirtschaft.
Sie tüfteln etwa an Robotern, die zuverlässig und eigenständig 24/7 auf dem Feld vor sich hin arbeiten und jäten, spritzen oder düngen, wenn der Sensor es ihnen sagt. Oder an Maschinen, die KI-gesteuert Bäume fällen – „teilautonomes Holzernteverfahren“ nennt sich das.
Heute soll es hier im Landbrief aber nicht um Landtechnik und auch nicht um das Für und Wider von Künstlicher Intelligenz gehen – auch wenn genau diese beiden Themen in wenigen Tagen eine starke Rolle spielen werden bei der weltgrößten Landtechnikmesse Agritechnica, zu der etwa eine halbe Million Menschen erwartet werden. Nein, in diesem Landbrief nehmen wir einmal die Infrastruktur in den Blick, die notwendig ist, um KI überhaupt erst in die Gänge zu bringen. Es geht um den Ausbaustand der digitalen Netze auf dem Land – zum einen im höchsten Mobilfunkstandard 5G bzw. 5G+, zum anderen um den Breitbandanschluss per Glasfaserkabel.
5G: Im Land der weißen Flecken
Aber noch einmal kurz zurück in den Ringlokschuppen: Bei meinem Besuch hat mir der Osnabrücker DFKI-Leiter Prof. Dr. Joachim Herzberg erklärt, dass manche KI-gesteuerte Maschinen gar kein digitales Netz benötigen. Sie sind sich, wenn man so will, selbst genug und funktionieren ganz ohne Netz. Die meisten aber arbeiten erst dann „intelligent“, wenn sie möglichst leistungsstark an das Internet oder andere digitale Netze gekoppelt sind.
Sie finden, solche Fenster nerven?
Wir auch! Aber guter Journalismus kostet Geld - auch online. Wir brauchen daher ihre Unterstützung.
- Jeden letzten Mittwoch im Monat ausführlichen Landbrief per Mail erhalten
- Voller Zugriff auf alle Inhalte (inkl. Briefarchiv und Beiträge)
- 30 Tage kostenlos – dann 1€ pro Monat