Hofläden: Warum nach dem Boom die Flaute kommt

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Guten Tag!

Als Testen noch zur täglichen Routine gehörte und „Inzidenz“ in unserem Wortschatz Hochkonjunktur hatte – zur Hochzeit der Corona-Pandemie also – klingelten bei vielen Hofläden die Kassen so kräftig wie nie zuvor. Jetzt ist der Corona-Notstand ganz offiziell zu Ende und das Klingeln wird leiser. Immer häufiger verstummt es ganz. 

Hofläden haben es aktuell schwer. Warum das so ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn „den“ einen Grund, der die Direktvermarkter vor teils existenzbedrohende Herausforderungen stellt, gibt es nicht. Vielmehr ist es kompliziert. Oder eher: komplex. Es gibt eine ganze Handvoll Gründe, die sich auf die eine und andere Weise gegenseitig beeinflussen und bedingen. Und die wollen wir uns heute vornehmen. Also: Ärmel hochgekrempelt und los geht’s!

Vom Krisengewinner …

Es ist sicherlich etwas makaber, von „Gewinnern“ in Krisenzeiten zu sprechen. Ein Blick auf Kundenzahlen und Umsätze bestätigt aber genau das: Hofläden und Direktvermarkter sind Corona-Gewinner. Denn während der Corona-Zeit kauften mehr Menschen mehr Produkte direkt beim Erzeuger und in Hofläden. Irgendwie auch einleuchtend: Wenn Cafés und Restaurants, Bars und auch alle anderen Ausgehmöglichkeiten dicht machen (mussten), findet die Freizeit zu Hause statt. Und was macht man zu Hause (außer Netflix gucken, werkeln und gärtnern)? Richtig: kochen! Und das am liebsten mit Zutaten, für die man sich nicht in Supermärkte voller vermeintlicher Superspreader begeben muss. Gekauft wird nebenan, regional, lokal, persönlich. Und wenn’s mal ein bisschen mehr kostet? Nicht schlimm!  Anderswo kann das Geld ja ohnehin nicht ausgegeben werden. Warum also nicht in qualitative Lebensmittel stecken?

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