Handwerk sucht Hände! Oder: Für den Klimaschutz montieren, statt zu demonstrieren?  

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Guten Tag!

Beim Thema Energiewende ist FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner in jüngster Zeit vor allem als Streithahn aufgefallen. Medienwirksam hat er mit dem grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck um die AKW-Laufzeiten gerangelt, pardon: gerungen!

Medial nicht ganz so präsent war dagegen Lindners Auftritt beim diesjährigen Tag des Handwerkes in Dresden. Von dort stammt folgender Satz: „Man kann nicht nur für Klimaschutz demonstrieren, man muss auch Klimaschutz montieren und installieren.“ Es werde in Deutschland viel über Klimaschutz und Energiewende gesprochen, so Lindner. „Wenn es aber um das Machen geht, fehlen uns diejenigen, die Macherinnen und Macher werden wollen.“ Dabei gebe es im Klimaschutz sowohl „großartige Karrieren“ als auch große Wachstumschancen etwa hinsichtlich Solar, Wärmepumpen und hocheffizienten Gebäuden.

Mein erster Gedanke beim Lesen der Rede war: Ui, da hat es jemand mit den liberalen Schlagworten wirklich gut gemeint. Mein zweiter: Stimmt. Natürlich muss es Menschen – Handwerker:innen – geben, die neue Solar- und Windanlagen bauen und warten, Elektroautos reparieren und Gebäude klimafreundlich sanieren. An diesen mangelt es aber augenscheinlich – den „großartigen Karrieren“ zum Trotz.

Warum ist das so? Welche „Klimaberufe“ gibt es im Handwerk überhaupt? Und: Wieso endete eine Imagekampagne des Handwerks zu genau diesen Klimaberufen in einem digitalen Shitstorm? Könnte stattdessen ein freiwilliges Handwerksjahr für mehr gesellschaftliche Anerkennung sorgen?

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